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Kleine Verkehrshelfer mit großer Wirkung

Erfolgsgeschichte mit Wurzeln in Baden-Württemberg: Seit 70 Jahren sind Schülerlotsinnen und Schülerlotsen in Deutschland aktiv

Als der offizielle Startschuss für die Schülerlotsen in Deutschland am 14. Januar 1953 durch den damaligen Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm fiel, waren Schülerinnen und Schüler in Kornwestheim schon seit Januar 1949 als Verkehrshelfer im Einsatz. Seitdem haben sie und ihre Aufgaben bei der Schulwegsicherheit immer mehr an Bedeutung gewonnen. Der Schülerlotsendienst ist ein wichtiger Baustein für mehr Kinderschutz im Straßenverkehr.

„Als Landesverkehrswacht Baden-Württemberg freuen wir uns besonders darüber, dass der Schülerlotsendienst in Deutschland im Ländle seinen Anfang genommen hat. Für die örtlichen Verkehrswachten landesweit ist Schulwegsicherheit seit ihrer Gründung eines der wichtigsten Anliegen. Sie bilden Verkehrshelferinnen und Verkehrshelfer aus und unterstützen sie bei ihren Einsätzen vor Ort. Dem Engagement der jungen Menschen und allen Mitwirkenden gebührt höchster Respekt – und unser aller Dank“, erklärt Burkhard Metzger, Präsident der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg.

Die Idee zur Einführung eines Schülerlotsendienstes in Kornwestheim brachte der Direktor der dort ansässigen Schuhfabrik von einer Geschäftsreise aus den USA mit. Am 10. Januar 1949 waren die ersten Schülerinnen und Schüler im Einsatz auf dem Schulweg. Presseberichte machten andere Städte darauf aufmerksam, so dass sich die Idee schnell weiterverbreitete. Heute sichern bundesweit etwa 50.000 Verkehrshelfer gefährliche Übergänge. In Baden-Württemberg setzen sich etwa 1.000 Schülerinnen und Schüler für einen sicheren Schulweg ein.

Burkhard Metzger betont: „Es ist das Zusammenwirken von intensiver Verkehrserziehung, mit individuellem Schulwegtraining und dem Einsatz von Verkehrshelfern, das zu mehr Sicherheit auf dem Schulweg beiträgt. Angesichts der Probleme mit zunehmendem Straßenverkehr insbesondere durch Elterntaxis in Schulnähe, brauchen wir bewährte Präventionskonzepte für den Schutz von Kindern. In Baden-Württemberg werden wir den Einsatz von Verkehrshelfern daher weiterhin intensiv fördern.“

Verkehrshelfer sorgen dafür, dass Schulkinder an gefährlichen Straßenübergängen sicher in die Schule kommen. Diese Aufgabe meistern die jungen Menschen seit ihren Anfängen sehr erfolgreich: Laut der Deutschen Verkehrswacht ist es noch nie zu einem schweren oder tödlichen Unfall an einer von Verkehrshelfern gesicherten Stelle gekommen.

Grundsätzliche Informationen über Schülerlotsen und Verkehrshelfer

Bundesweit trägt die Deutsche Verkehrswacht e.V. (DVW) das Schülerlotsen-Projekt und kümmert sich um die Ausstattung, unterstützt bei der Ausbildung und richtet einen Bundeswettbewerb aus. Schülerinnen und Schüler können sich ab dem 13. Lebensjahr und dem Besuch der 7. Klasse zum Verkehrshelfer ausbilden lassen. Die Ausbildung findet in Baden-Württemberg durch die Polizei und die örtlichen Verkehrswachten statt. Auf dem Stundenplan stehen nicht nur Regeln aus der Straßenverkehrsordnung, sondern auch Umgangsformen für ein verständnisvolles Miteinander. Die Durchführung der Verkehrshelfer-Ausbildung orientiert sich am Leitfaden der DVW. Die Ausstattung mit reflektierender Kleidung und der bekannten Winkerkelle sowie Infomaterialien erfolgt durch den Verkehrswacht-Verlag (VMS – Verkehrswacht Medien und Service). Finanziert wird die Ausstattung seit über 30 Jahren maßgeblich vom Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA).

So sind die Schülerlotsen, auch Verkehrshelfer, heute im Einsatz. ©Deutsche Verkehrswacht

Das erste Bild eines Schülerlotsen in Deutschland: In Kornwestheim bei Stuttgart waren die ersten Schülerlotsen nach amerikanischenm Vorbild im Einsatz. ©Stadtarchiv Kornwestheim