Gut sichtbar, gut geschützt: Warnwesten auf dem Prüfstand
Warnwesten sind aus der Verkehrssicherheit nicht wegzudenken. Sie erhöhen die Sichtbarkeit bei Tag und Nacht und schützen so Autofahrende, Radfahrende und andere Verkehrsteilnehmende. Seit 2014 besteht in Deutschland eine Mitführpflicht für Warnwesten in Fahrzeugen. Doch nicht jede Weste erfüllt die Anforderungen an Sichtbarkeit. Wir erklären, worauf Sie achten sollten und wie Sie die Reflexionskraft Ihrer Warnweste testen können.
Sichtbarkeit garantiert? Starke Qualitätsunterschiede bei Warnwesten
Warnwesten sorgen tagsüber durch ihre Tagesleuchtfarben und bei Nacht mit ihren retroreflektierenden Streifen für Sichtbarkeit aus bis zu 140m Entfernung. Das kann besonders bei Dunkelheit oder schlechter Sicht lebensrettend sein.
Allerdings zeigt eine Untersuchung des ADAC, dass über ein Drittel der getesteten Warnwesten kaum Licht reflektiert und damit wirkungslos ist. Solche Warnwesten stellen nicht nur ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, sondern es droht auch ein Bußgeld, wenn diese im Auto mitgeführt werden statt einer reflexionsstarken Warnweste.
Warnwestenpflicht in Deutschland auf einen Blick
Seit 2014 gilt in Deutschland die gesetzliche Warnwestenpflicht für alle Lkw, Pkw, Busse und Traktoren mit deutscher Zulassung. Die wichtigsten Fakten:
- Mitführpflicht: Es muss mindestens eine Warnweste im Fahrzeug vorhanden sein.
- Bußgeld: Wer keine Warnweste mitführt, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 15 €.
- Trageempfehlung: Es besteht keine gesetzliche Pflicht, die Warnweste zu tragen. Allerdings wird dringend empfohlen, sie bei Unfällen oder Pannen zu nutzen, um schwere Folgeunfälle zu vermeiden.
- Kriterien: Zulässig sind Warnwesten in den Farben Orange, Gelb oder Rot-Orange. Sie müssen aus fluoreszierendem Material bestehen und umlaufende Reflektorstreifen von mindestens 5 cm Breite aufweisen. Akzeptierte Normen sind DIN EN 471 oder EN ISO 20471. Warnwesten, die diesen Normen nicht entsprechen, können ebenfalls zu Bußgeldern führen.
So prüfen Sie die Reflexionskraft Ihrer Warnweste
- Halten Sie eine Lichtquelle (z. B. die Taschenlampenfunktion Ihres Smartphones oder eine Taschenlampe) direkt neben oder vor Ihre Augen.
- Richten Sie das Licht aus ca. 3 Metern Entfernung auf die Warnweste.
- Ergebnis: Gute Westen reflektieren strahlend weiß. Mangelhafte Westen wirken kaum heller als ein weißes Blatt Papier.
Tipp: Achten Sie beim Kauf einer Warnweste auf das Label mit der Norm DIN EN 471 oder EN ISO 20471. Führen Sie dennoch eine kurze Sichtprüfung durch.