Kinder sicher mit dem Fahrrad transportieren: Wichtige Informationen und Tipps
Mit der steigenden Beliebtheit des Fahrrads als alltägliches Verkehrsmittel wird es zunehmend auch für den Transport von Kindern genutzt. Ob im Kindersitz, Lastenrad oder Fahrradanhänger – jedes dieser Transportmittel hat seine eigenen Besonderheiten und Sicherheitsanforderungen. Insbesondere die Fahrweise unterscheidet sich mitunter stark von der eines Fahrrads ohne Zusatzgewicht. Wichtige Informationen zum Thema sowie Tipps für einen sicheren Transport von Kindern mit dem Fahrrad erhalten Sie in diesem Beitrag.
Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV): Die Zahlen im Überblick
Die Unfallforschung der Versicherer hat in einer aktuellen Studie die drei verschiedenen Fahrrad-Transportarten – Kindersitz, Lastenrad und Fahrradanhänger – hinsichtlich Unfällen, Sicherheit des Transports von Kindern und Fahrdynamik untersucht sowie die Helm- und Gurtnutzung beim Kindertransport.
- Am häufigsten werden Kinder im Kindersitz transportiert (35 %), gefolgt von Lastenrädern (31 %) und Fahrradanhängern (28 %).
- 43% der transportierten Kinder tragen keinen Helm, 21 % sind nicht oder nicht richtig angegurtet.
- Unfälle mit diesen Transportmitteln passieren vergleichsweise selten, nehmen aber zu.
- Unfallgegener sind meist PKWs, am zweithäufigsten handelt es sich allerdings um Alleinunfälle, also ohne andere involvierte Parteien.
Sicherheit und Fahrdynamik: Kindersitz, Lastenrad und Fahrradanhänger im Blick
- Durch den Kindersitz hat das Fahrrad einen deutlichen höheren Schwerpunkt, was zu einer erhöhten Instabilität führt.
- Das transportierte Kind ist im Falle eines Unfalls einer höheren Fallhöhe ausgesetzt.
- Mit dem Kindersitz passieren am meisten Alleinunfälle.
- Jedes fünfte Kind trägt auf dem Kindersitz keinen Helm.
- Aber: fast 90% der Kinder sind korrekt angegurtet.
TIPP: Achten Sie beim Kauf eines Kindersitzes auf eine Kopfstütze und rüsten Sie das Fahrrad mit einem Zweibeinständer aus. Lesen Sie für eine korrekte Montage die Gebrauchsanleitung gründlich.
- Das Lastenrad fordert mehr Platz und ist durch seine hohe Masse schwerer und damit kippanfällig.
- Inbesondere die dreirädrige Variante des Lastenrads ist schwer zu fahren und kippanfällig.
- Mit dem Lastenrad passieren am meisten Alleinunfälle.
- Jedes zweite Kind trägt im Lastenrad keinen Helm.
- Ein Drittel der im Lastenrad transportierten Kinder ist nicht korrekt angegurtet.
TIPP: Achten Sie beim Kauf eines Lastenrads auf folgende Ausstattungsmerkmale: Neigetechnik, Sitze mit Kopfschutz, Gurte, Sicherheitszelle oder Überrollbügel. Testen Sie das Lastenrad vor dem Kauf ausgiebig.
- Der Fahrradanhänger fordert mehr Platz beim Fahren und beim Abbiegen.
- Es besteht die Gefahr, mit dem Anhänger hängen zu bleiben.
- Ein Fahrradanhänger ist leicht zu übersehen.
- Der Anhänger kann sich bei einer Gefahrenbremsung querstellen.
- Vorteil: Im Gegensatz zu Kindersitz und Lastenrad hat der Fahrradanhänger eine Sicherheitszelle.
TIPP: Statten Sie den Anhänger mit einer teleskopierbaren Fahne mit Blinklicht aus. Außerdem sollte er über eine eigene Bremse und ausreichend Beleuchtung verfügen.
Lesen Sie für eine korrekte Montage die Gebrauchsanleitung gründlich.
Tipps für einen sicheren Kindertransport
- Üben Sie plötzliches Ausweichen und starkes Bremsen mit dem gewählten Transportmittel zunächst mit Zusatzgewicht, bevor Sie ein Kind darin transportieren.
- Sichern Sie das Kind immer mit Helm und Gurt.
- Tragen Sie selbst auch einen Helm, denn Sie sind ihrem Kind ein Vorbild.
- Statten Sie Kindersitze, Lastenräder und Anhänger ausreichend mit Reflektoren und Beleuchtung aus.
- Warten Sie regelmäßig Bremsen, Reifen und Beleuchtung.
- Achten Sie auf die Herstellerangaben zu Gesamtgewicht und Größe der Kinder.
- Tragen Sie und Ihr Kind helle und gegebenenfalls reflektierende Kleidung.
- Fahren Sie defensiv und vorausschauend.
