Herausforderungen der Verkehrswende sicher meistern
Landesverkehrswacht Baden-Württemberg fordert mehr Unterstützung, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen
Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden ist für die Deutsche Verkehrswacht nicht erst seit der „Vision Zero“ ein Hauptanliegen. Angesichts der zunehmenden Komplexität und Dynamik im Straßenverkehr wachsen auch die Aufgaben der Verkehrswachten vor Ort bei der Vermittlung von sicheren Schulwegen, bei der Unterstützung der Radfahrausbildung von Grundschülern oder bei der Aufklärung von älteren Menschen über sichere Mobilität. Die Landesverkehrswacht Baden-Württemberg fordert auf ihrer Jahreshauptversammlung mehr Unterstützung für die Verkehrssicherheitsarbeit und eine engere Verzahnung aller Akteure aus Politik und Gesellschaft.
Die Verkehrswachten in Baden-Württemberg stellen sich seit Jahrzehnten den Herausforderungen im Verkehrsbereich und entwickeln Konzepte, um die Unfallgefahren für alle Verkehrsteilnehmenden zu minimieren. „Unsere Mitglieder suchen und finden jeden Tag Lösungen, um Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen oder andere Verkehrsteilnehmende an Gefahrenstellen aufzuklären. Wir arbeiten tagtäglich mit Behörden zusammen, um gemeinsam sichere Wege durch die Verkehrswende zu finden. Unsere Ehrenamtlichen sind dort tätig, wo die Menschen sichere Mobilität am dringendsten brauchen: in ihrer Straße, in ihrem Stadtteil, in ihrer Gemeinde. Damit unsere Verkehrswachten diese wichtigen Aufgaben auch in Zukunft übernehmen können, brauchen wir ideelle und finanzielle Unterstützung“, sagt Burkhard Metzger, Präsident der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg, bei der Jahreshauptversammlung der LVW BW vor den Delegierten der 55 Verkehrswachten in Baden-Württemberg. Als Landesverband vertritt die Landesverkehrswacht die Interessen ihrer örtlichen Mitgliedsvereine.
Verkehrswachten verstärkt fördern
Besonders drängend ist der Unterstützungsbedarf bei den Jugendverkehrsschulen in Trägerschaft der Verkehrswachten, die ein grundlegender Baustein der Radfahrausbildung von Grundschülern sind. Nur mit finanzieller Unterstützung der Kommunen kann eine optimale Lernumgebung sichergestellt werden. Diese Unterstützung ist aufgrund der angespannten finanziellen Situation vieler Kommunen nicht mehr überall gewährleistet. Dabei ist die Radfahrausbildung ein Eckpfeiler der Verkehrserziehung, weil dadurch alle Grundschulkinder in Baden-Württemberg wichtige Kompetenzen für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr erwerben.
Neben den finanziellen haben die Verkehrswachten zusätzlich mit personellen Nöten zu kämpfen. „Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen kann in vielen Regionen im Land keine Verkehrserziehung stattfinden. Deswegen ist eine personelle Stärkung der Vereine genauso wichtig. Den Vereinen fehlen insbesondere junge Menschen, die sich mit Ideen und Konzepten in die Verkehrswacht einbringen und damit auch neue Lösungen für Probleme der Verkehrswende entwickeln. Deswegen wird die Landesverkehrswacht noch im Jahr 2024 eine Landesjugendorganisation gründen, um mehr junge Menschen für die Verkehrswacht gewinnen zu können“, betont Metzger.
Kooperationen in Zukunft mehr stärken
„Der Schutz von Menschen im Straßenverkehr ist unsere gemeinsame Aufgabe. Durch entschlossenes Handeln und kooperative Maßnahmen können wir dazu beitragen, das Unfallrisiko zu minimieren und eine sicherere Verkehrsumgebung für alle zu schaffen. Wir brauchen gemeinsame Konzepte ohne Konkurrenzkampf unter den Akteuren“, erklärt Metzger. Die Landesverkehrswacht wird sich weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass bestehende Kooperationen erfolgreich fortgeführt werden. Nur durch umfassende Aufklärung kann das Bewusstsein der Bevölkerung für sicheres Verhalten im Straßenverkehr und die Herausforderungen der Verkehrswende geschärft werden.
Die Bedeutung von Kooperationen in der Verkehrssicherheitsarbeit war das Leitthema des öffentlichen Teils zur Jahreshauptversammlung der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg. Wie diese Arbeit auch mit Ehrenamtlichen nachhaltig gelingen kann, haben Staatssekretärin Elke Zimmer MdL (Verkehrsministerium Baden-Württemberg) und Polizeipräsident Frank Spitzmüller (Polizeipräsidium Heilbronn) vor den geladenen Gästen in der Stadthalle Asperg skizziert.
Gemeinsam für mehr Verkehrssicherheit: Bei der Jahreshauptversammlung der LVW BW freute sich LVW-Präsident Burkhard Metzger (2.v.re.) über die Anerkennung von Staatssektetärin Elke Zimmer (Verkehrsministerium BW), Polizeipräsident Frank Spitzmüller aus Heilbronn und dem Bürgermeister von Asperg Christian Eiberger (li.).
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